Marken wie Strauss, Krombacher, Schauinsland-Reisen oder die Targo Bank investieren seit Jahren gezielt in Sportwerbung – sei es bei DFB-Pokalspielen, in Stadien der 2. Liga oder in ausgewählten Premium-Partnerschaften. Der Grund ist klar: Sie erreichen ein breites Publikum mit hoher Werbeaffinität.
Gerade im Fußball gibt es regelmäßige TV-Übertragungen, Social-Media-Highlights und eine hohe mediale Begleitwirkung. Die Impressionen lassen sich sauber messen und die Budgets stammen oft aus großen, kampagnengetriebenen Marketingtöpfen. Für viele dieser Unternehmen ist das Engagement im Sport ein Baustein im nationalen Media-Mix – abgestimmt auf andere Kanäle wie TV, Print oder Digital.
Für viele Mittelständler, Handwerksbetriebe oder Dienstleister ist Sportwerbung kein nationales Investment, sondern ein gezieltes Instrument für lokale Präsenz. Ein Autohaus, ein Energieversorger, eine Sparkasse oder eine Versicherungsagentur – sie alle profitieren davon, in ihrem direkten Einzugsgebiet sichtbar zu sein.
Die Botschaft ist oft persönlich: „Wir unterstützen den Verein, den du unterstützt.“ Dadurch entsteht Nähe, Vertrauen und ein klarer Bezug zum Standort.
Viele größere Unternehmen engagieren sich im Sport aus einem weiteren, wichtigen Grund: gesellschaftliche Verantwortung. Ob über Corporate Social Responsibility (CSR)-Programme oder gezielte Förderpartnerschaften – Sport gilt als wichtiger Träger sozialer Integration, Jugendförderung und Gemeinschaftsbildung.
Dabei ist die mediale Sichtbarkeit oft ein positiver Nebeneffekt, aber nicht die Hauptmotivation.
Für manche Unternehmen ist Sportwerbung weniger ein Imageinstrument, sondern ein direkter Weg zu ihrer Zielgruppe. Sportartikelhersteller, Sport-Tech-Anbieter, Fitnessstudios, Agenturen oder Ticket-Plattformen – sie alle arbeiten mit oder für Sportler, Vereine oder Fans.
Sponsoring bedeutet für sie Zugang zur Zielgruppe, Sichtbarkeit bei potenziellen Kunden und in vielen Fällen auch konkrete Leadgenerierung.
Ein nicht zu unterschätzender Faktor im Sponsoring: die Begeisterung einzelner Entscheider. Viele Unternehmensinhaber, Geschäftsführer oder Vorstände sind selbst Fans, Mitglieder oder sogar ehemalige Spieler „ihres“ Vereins. Sie investieren, weil es ihnen persönlich wichtig ist – können das Sponsoring aber gleichzeitig mit realen Gegenwerten für das Unternehmen verbinden.
Gerade im Mittelstand ist dieses Motiv oft ausschlaggebend. Denn wer sein Logo im Stadion sieht, seine Kunden in die VIP-Lounge einlädt oder den Verein auf Social Media feiern sieht, der erlebt sein Engagement emotional.
Viele Unternehmen nutzen Sport-Sponsoring auch, um Beziehungen zu pflegen – intern wie extern. Die Einladung zu Heimspielen, zur Sponsor Lounge oder zu exklusiven Events am Spieltag schafft Erlebnisse, die weit über ein normales Meeting hinausgehen.
Gerade bei B2B-orientierten Firmen oder regional vernetzten Unternehmern ist dies ein beliebtes Mittel, um Kunden, Partner oder Mitarbeitende zu binden.
Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels spielt Employer Branding eine zentrale Rolle für viele Unternehmen – auch im Mittelstand. Sport-Sponsoring wird dabei zunehmend als Plattform genutzt, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren, sowohl im direkten Umfeld des Unternehmens als auch darüber hinaus.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Sport schafft positive Assoziationen – Teamgeist, Dynamik, Gesundheit, Emotion. Wer im Stadion, im Vereinsumfeld oder auf Social Media als Sponsor sichtbar ist, verankert sein Unternehmen im Bewusstsein potenzieller Bewerber – vor allem bei jungen Menschen oder lokal verwurzelten Talenten.
Auch bestehende Mitarbeitende profitieren: Sie sehen, dass „ihr“ Unternehmen sich sozial engagiert oder lokale Vereine unterstützt – das stärkt Identifikation, Stolz und Bindung.
Nicht jedes Sponsoring ist strategisch verankert oder emotional motiviert. Manche Unternehmen buchen Werbeflächen im Sportumfeld eher aus rein metrischen Überlegungen. Es passt gerade ins Budget, wurde durch eine Agentur vorgeschlagen oder läuft als Ergänzung zu einer anderen Kampagne.
Diese Sponsoren sind selten stark involviert, erwarten aber trotzdem eine gewisse Performance – etwa in Form von Sichtbarkeitsmetriken, TV-Impressionen oder Reichweite.
Sport-Sponsoring ist kein „One-size-fits-all“-Modell. Die Motive reichen von nationaler Markenstrategie über regionale Kundenbindung bis hin zu persönlicher Begeisterung. Erfolgreiche Vereine und Vermarktungspartner erkennen diese Unterschiede – und bieten maßgeschneiderte Pakete an, die genau auf das jeweilige Ziel einzahlen.
Denn am Ende gilt: Wenn ein Sponsoring für beide Seiten funktioniert – wirtschaftlich, emotional oder sozial – dann ist es ein Gewinn für Unternehmen, Verein und Fans.